BTU-Doktorand*innen beteiligt an hochdotiertem "Breakthrough Prize in Fundamental Physics"

Der prestigeträchtige Breakthrough Prize in Fundamental Physics 2025 geht an die internationalen Forschungsteams der LHC-Experimente ATLAS, CMS, ALICE und LHCb. Mit dabei: die ehemaligen BTU-Doktorand*innen Maria Börner, Olena Karacheban, Ihar Marfin und Prof. Wolfgang Lohmann.

„Oscar der Wissenschaft“ für Forschung am CERN

Der am 7. April 2025 verliehene Breakthrough Prize ist einer der weltweit höchstdotierten Preise im Bereich der Naturwissenschaften – insgesamt drei Millionen US-Dollar und beinhaltet: je eine Million für die LHC-Experimente CMS (Compact Muon Solenoid) und ATLAS (A Toroidal LHC ApparatuS), jeweils 500.000 US-Dollar für ALICE (A Large Ion Collider Experiment) und LHCb (Large-Hadron-Collider-beauty-Experiment). Gewürdigt wurden präzise Messungen der Eigenschaften des Higgs-Bosons – ein Meilenstein für das Verständnis des Mechanismus der spontanen Symmetriebrechung bei der Massenerzeugung fundamentaler Teilchen. Ebenso im Fokus: die Entdeckung neuer stark wechselwirkender Teilchen, die Untersuchung seltener physikalischer Prozesse, die Erforschung der Materie-Antimaterie-Asymmetrie und der Blick in die Natur unter extremsten Bedingungen. All das geschieht am weltweit einzigartigen Forschungskomplex des CERN (Die Europäische Organisation für Kernforschung), dem Large Hadron Collider.

Das Higgs-Boson – Schlüssel zum Verständnis des Universums

Das Higgs Boson, ein im Jahre 2012 von den Experimenten ATLAS und CMS entdecktes neues fundamentales Teilchen, welches in populären Schriften auch als  "Gottesteilchen" bezeichnet wird, ist eine Anregung des Higgs-Feldes - einem unsichtbaren Energiefeld, das das gesamte Universum durchdringt. Das Besondere am Higgs-Feld ist, dass es anderen fundamentalen Teilchen ihre Masse verleiht. Je stärker die Wechselwirkung eines Teilchens mit dem Higgs-Feld, desto größer ist dessen Masse. Die Entdeckung des Higgs-Bosons durch die ATLAS- und CMS-Experimente am CERN im Jahr 2012 war ein Meilenstein in der Teilchenphysik, der die Vorhersage in der Theorie u.a. der Physiker Peter Higgs und François Englert bestätigte und ein tieferes Verständnis der fundamentalen Kräfte der Natur ermöglichte. Peter Higgs und François Englert wurden 2013 mit dem Nobelpreis geehrt.

Investition in die nächste Generation der Forschung

Das Preisgeld wird in den Experimenten verwendet, um Doktorand*innen aus den Mitgliedsinstituten Stipendien für einen Forschungsaufenthalt am CERN zu gewähren. So haben Studierende die Chance, Erfahrungen an der Spitze der Wissenschaft zu sammeln und neues Fachwissen in ihre Heimatländer und -regionen zurückzubringen.

Die BTU ist assoziiertes Mitglied der BRIL (Beam Radiation Instrumentation and Luminosity) Gruppe, welche sich mit der Messung der Luminosität des LHC-Speicherrings im CMS-Experiment beschäftigt. Die Luminosität ist eine Schlüsselgröße eines jeden Experiments. Hohe Luminosität sichert hohe Sensitivität gegen seltene, bisher unbeobachtete Phänomäne.  Die genaue Messung ist entscheidend für die Präzision aller Messungen. So können Physiker eventuell neue fundamentale Teilchen entdecken, wichtige Eigenschaften des Higgs-Bosons und anderer subatomarer Teilchen untersuchen und damit unser Verständnis des Universums weiter vertiefen. Gegenwärtig engagiert sich an der BTU Prof. Leen Lambers am Experiment CMS.

Kontakt

Prof. Dr. rer. nat. habil. Götz Seibold
Dekanat Fakultät 1
fakultaet1(at)b-tu.de

Robin Jost
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3124
robin.jost(at)b-tu.de
Vorbereitung eines BRIL (Beam Radiation, Instrumentation, and Luminosity) Detektors im Labor durch das Team um die ehemalige BTU-Doktorandin, Dr. Olena Karacheban, welche ihre Promotion mit Auszeichnung 2017 am Institut für Physik an der BTU ablegte. (Foto: Delannoy Sotomayor, Andres Guillermo, Peter Major; CERN)
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